PETER HAHN | FOTOGRAFIE | FOTOBLUES.NET

Texte


 

ZTREETLIFE

Draussen das Leben zu fotografieren ist sowohl aufregend, allerdings auch schwierig. Aber ich versuche nach Möglichkeit bei einem Motiv dranzubleiben - egal wo ich bin. Kann sein - nicht immer.

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Ztreetlife- a melting pot with beauty and a sense of illusion. Walk. Talk. Be alone. Stay and look. Be different. Never say it's a Dead End Street... It's human life and a source of inspiration - and to make some photos.

BERLIN

Irgendwie ist es immer ein Wagnis, mit einem Blick-Klick meine ansässigen Mitmenschen zu erfassen. Keine Überwindung ist dies und das. Augenfällig ist das bisher Gebaute des alten Industriestandortes Berlin. Ein Versuch ist die fotografische Wahrnehmung einzelner Stadtsichten, ebenso Themen wie Hausnummern oder ein Nachruf auf die ehemalige Mauer.

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Berlin ist kreativ, vital, direkt, manchmal Stulle und warten bis es Dunkel ist. Es gab die Errichtung der Mauer und deren Abriss: Wahnsinn. Aber: det Ding is imma noch present in den Köppen und uffm Sportplatz. Fragwürdig der Hang zur eigenen Überschätzung, mitunter obszön die Fahrweise, wunderbar die Leere in den sommerlichen Ferienzeiten...

BERLIN - BLICK DRAUF

Bühnengleiche Situationen aufmerksam beobachten. Sie zu lokalisieren ist durchaus meine Absicht. Und uff eenmal sind sie da. Dann macht's klick, wwa. Es soll mir recht sein, meinetwegen.

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Blick drauf. Willkommen. Eine flexible Frau und antike Schönheiten. Unereichbar an der Bushaltestelle. Mütze bleibt oben. Machmal weniger stürmisch als gedacht. Schuhwechsel. Kann er mich verstehen?

BERLIN-DIES UND DAS

Wer will kann sich hier auch mit eigentlich nichts beschäftigen - will heißen anklicken und feststellen das Beton am Boden ist oder alles sauber vor Schmutz ist. Oder so nebenbei Bauwutlückenschlieskräne und ein Puppenfahrrad ansehen. Mit Melancholie und Rotvulkanisiert am Kanzleramt geht es schillernd weiter. Dabei ist Spider To Ten und Funky Amigo. Unklar? Sportlose Tulpen und eine Gardarobe ohne Zuspruch sieht man vereinzelt. Vieles blättert ab, aber solange ein Klops unterwegs ist, freuen sich Wohlfühlbalkone.

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Dies und das ist alles was vor die Linse kommt und in keine Schublade passt. Wie so vieles in Deinen und meinen Träumen. Da gibt's Bankfresser, umgefallene Saurier, eine defekte Tischfrau und eine Brezel am Herzen. Wo findet man schon einen Eisweg im Wasserwald, und wo eine Schwalbe noch kein Flugzeug macht. Oder vier Pilze im Angesicht von fünf Tomaten. Da ein walk of desk sowie ein Jahr Vollgarantie, hier vereinsamte Stühle, da ein Schattenhaus, dort gehts runterwegs. Schmunzelaugenzwinkernd. Schnee umgarnt Licht und noch mehr....

BERLIN-GEBAUTES PRÄGT STADT

Berlin erlangte erst als Residenz der Hohenzollern an Bedeutung und "Glanz". Die Bauten des preussischen Klassizismus spiegeln sich bis heute im Stadtbild wider, so der Gendarmenmarkt. Infolge der Industrialisierung und des Bevölkerungswachstums kommt es zum Bauboom. Neue Stadtquartiere entstehen. Blockrandbebauung, Mietskasernen prägen diese "Gründerzeit". Besonders katastrophale Wohnbedingungen herrschten in den Arbeiterquartieren vor. Gleichzeitig wurden wuchtige Industriebauten errichtet, heute Architektur-Highlights.

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Soziale Ideen veränderten den Städtebau. Mit der Planung und dem Bau von Siedlungen wurde ein Gegenmodell zur privaten Bauspekulation geschaffen. Diese "Moderne" ist heute UNESCO-Welterbe. In der Nazi-Zeit sollte Berlin zu Germania mutieren. Heute noch sichtbar, der größte zusammenhängende Bau der Welt, der Flughafen Tempelhof. Nach 1945 wurden aus einer Stadt zwei. In der Hauptstadt wurde die Stalinallee gebaut, dann die "Platte". In West-Berlin im Hansaviertel neue Wohnformen erprobt. Zunehmend erlangte die lebenswerte Stadt an Bedeutung. Ab 1990 boomt der Bausektor.

BERLIN-STADTSICHTEN

Alltag. Schnell das Ziel erreichen, rechts, links. Strassen als Transmitter nutzen. Häuser lediglich Begrenzung. Die facettenreiche Stadt huscht an einem vorbei. Hupen von hinten, Ampel wieder rot, Fahrradweg zugestellt. Keine Zeit, keine Ruhe. Alles aus dem Augenwinkel betrachtend.

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Der städtische Horizont als Ganzes kann so nicht wahrgenommen werden. Berlin bietet indessen vielfältige Perspektiven in seinem Stadtbild. Herkömmlich Bekanntes, oft Unbeachtetes, vermeintlich verborgen oder gar unzugänglich. Manchmal bekommt es dann einen Rahmen.

BERLINER MAUER

Warum ist die Banane krumm? Gründe und Erklärungen gibt's hier bestimmt genug. So auch zum Bau des Monstrums Mauer in einer Stadt mit einer durchaus nicht nur rühmlichen Vergangenheit. Halt dumm gelaufen, könnte man meinen. Trotzdem sei die Frage erlaubt: Warum konnten sich die Moritatenerzähler von "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" in Erich's zweiter Heimat bis hin "Das tritt meiner Kenntnis...ist das sofort, unverzüglich" so in Szene setzen? War bestimmt nur Weltpolitik-tik-tik. Jedenfalls gegen 18:53 Uhr am 9. November 1989 entwich langsam der Rauch aus dem Lampenparadies.

Abstand

Ja, so lang war sie: 155 km. Zuerst Stacheldraht, dann Beton und Elektrozäune, garniert mit Wachtürmen. Zynisches Eröffnungsdatum 13. August 1961. Leid, Elend, Schutz und Sperre. Ab 1975 gab es dann noch eine letzte Runderneuerung. 45.000 Stützwandelemente der Marke UL 12.11 der 4. Generation wurden vom Völker-wir-lieben-dich-Regime in der Stadt neu verbaut - stattliche Höhe: 3,60 m. Die Dinger brachten es wie ihre Vorgänger zu Weltruhm, entweder unrühmlich oder als Kunstmauer, zumindestens hatten wir im Westteil eine bessere Sicht auf den Betonschlauch. Sorry.

BERLIN - EINS-ZWEI-DREI

Zahlen haben in der Numerologie ihren eigenen Charakter. Neben Schicksalszahlen, Herzenszahlen, Namenszahlen geht es auch um Hausnummern. So werden diesen Zahlen auch ganz bestimmte Qualitäten und Bedeutungen zugeordnet. Die Zahl 2 als Hausnummer steht für Kreativität und Schönheit, die 8 für Geld. Allgemein übernimmt die Zahl 13 die Rolle des Unglücks, aber nicht bei den Chinesen. Die vermeiden 4, weil sie in der Lautung dem Wort Tod ähnelt.

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Hausnummern stellen in der Fotografie nicht gerade das Objekt der Begierde da. Unterwegs sind sie jedoch irgendwie stets present. So wie Tretminen, Bordsteine, Gullys. Aber in ihrer Erscheinungen vielfältiger, oft auch liebenswert. Sie spiegeln auch eine gewisse Kreativität des Bewohners wieder. Zahlen können durchaus mit einem in Dialog treten - ähnlich wie Wörter. So soll nach W.S.Burroughs die 23 das Tor in eine andere Dimension sein. Na ja. Interessant: Die Zahl 250 steht in China synonym für Idiot.

BERLIN - DESTINATION ESSEN TRINKEN

Die Bestellung einer "Curry" ist eine ernsthafte Angelegenheit. Generell gilt: Die Bezeichnung Wurst beim Bestellen unbedingt weggelassen. Möglichst unprätentiös soll's sein, authentisch in Form und Knorke, ein Spruch zwischen den Lippen, nicht unbedingt logisch, den Eindruck von Schlagfertikeit vermitteln, und Dankbarkeit zeigen, das man zügig bedient wird. Geht das erfolgreich über die Bühne - dann kann die leicht geräucherte Wurst, mit Majoran gewürzt, in Naturdarm gepreßt, gegart in Bratfett, geschnitten in Stücke, gepudert mit Cayennepfeffer oder edelsüßem Paprika und janz entscheidend, endlich mit Curry aus einer Blechdose eingestaubt werden. Dazu noch Ketchup druff. Mayo und Pommes dürfen nicht fehlen. Alles auf einer handlich dünnen leicht beigefarbenen Pappe. Nach der Bezahlung kann man dieses Wunderwerk sein Eigen nennen...

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Das sind die glorreichen Sieben der Berliner Küche: Eisbein, Bulette, Kassler, Schrippe, Döner, Bratwurst, Pizza. Etwas außen vor: Soljanka und Letscho. Grilletta und Broiler gibt's ja nicht mehr. But the winner is: Die unter dem Warenzeichen 721319 im fernen Patentamt München angemeldete Currywurst. Herta Heuwer vom Stutti kreierte sie. Aber ehrlich: Der Burger ist der ungekrönte Champion in der Stadt. Ach ja, nicht zu vergessen: der Döner ist ein Kreuzberger Produkt, der in der Türkei unbekannt war. Durch dessen Erfolg sind ehemals klassische Wurstbuden jetzt zu Dönerbuden geworden. Thaiküchen und Bio-Cafes sind auf der Überholspur.  Die Pizza, seit 50 Jahre das konservierte Ferienglück aus Italien, scheint unverwüstlich. Und Überraschung: Eine wachsende Anzahl von Gourmet-Tempeln mit internationalem Niveau. Kaum zu glauben. Und natürlich nicht zu vergessen: Ein Bier, bitte...

FLUCHTWELTEN

 

FLUCHTWELTEN - MADRID

Los geht's morgens mit Churros, dem frittierten Teigkringel und heisser Schokolade. Das Essen ist geradlinig, herzhaft. Mit dem reinen Saft der Olive wird alles zubereitet. Auch der Eintopf cocido madrileno, die scharfen Kartoffeln Patatas bravas, Boquerones, Chiperones, Albondigas. Alles mit Cana, Vino, Clara oder Cafe Solo.

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Madrid ist lebendig, attraktiv und ruhelos. Tagsüber Design und harte Arbeit. Abends schaltet die Metropole einen Gang höher. Gutgelaunte fluten die Bars, die fantastische Gran Via boomt. Attraktive Frauen und Männer, keine Scheu, Nonchalance. Afrikanische Händler on Tour. Spät wird's. Weltstadtcharakter.

FLUCHTWELTEN - PHNOM PENH

Im April 1975 passierte das Unglaubliche. Die Roten Khmer vertrieben innerhalb von 3 Tagen fast die gesamte Bevölkerung. Zurück blieb eine Geisterstadt. Aus den Stadtbewohnern sollten nach Pol Pot, dem Bruder Nummer Eins, Reisbauern werden. Ziel war es, alle Klassenunterschiede zu beseitigen. Auch das Geld wurde abgeschafft. Die Schreckensherrschaft von Angkar - der Organisation - endete 1979.

Abstand

Die Unbekannte. Noch besitzt die Stadt einen unverwechselbaren Charme. Noch ist sie nicht mit Hochhäusern verbaut. Noch nicht in der Hand von Touristen. Auffallend das Verkehrsgewusel, wo rüde fahrende SUVs die Motodups und TukTuks abdrängen. Die den Verkehr regelnden Polizisten werden scheinbar ignoriert. Ein besonderer Mikrokosmos die schrillen Märkte, großartig die Art-Deco-Architektur des Psah Thmei.

FLUCHTWELTEN - MAILAND

Espressomaschine morgens als Muntermacher. Cornetti oder Brioche. Caffe klappern im Stehen. Plausch mit dem Barista. Die helle Bar mittags als Institution der Auszeit. Aperitivo mit Oliven und Chips zum Arbeitsende. La Sera: gestikulieren, Vino, Schimpfen über Politik, Sport. Bar Social.

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Mailand hat Stil. Ihre zurückhaltende Eleganz zeigt die Stadt selbstsicher. Sophisticated in der Mode und im Design: Bodenständig das Menu del Giorno. Formvollendet die gotische Kathedrale. 15 Minuten Zeit für das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci. Die Stadt schmeckt nach Campari.

FLUCHTWELTEN - SYMI | RHODOS

Symi - grandios gelegener Ort am Ende einer tiefen Bucht. Ein Fabenrausch in Stein. Bunte klassizistische Häuser ziehen sich wie in einem Amphietheater vom Inselhafen Gialos hoch zum ruhigeren Chorio. Ein Zufluchtsort für Individualisten, die abends die Beschaulichkeit geniesen.

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Die Stadt Rhodos ist ein sichtbarer Spannungsbogen einer bewegten Geschichte. Hier prallen Vergangenheit und Gegenwart, Flair und Touristenmeile aufeinander. Die Einwohner verstehen es jedoch irgendwie alles zusammen zu halten und eine besondere Atmosphäre zu erzeugen.

FLUCHTWELTEN - BANGKOK

Im Melting-Pot ist alles drin, und fast alles kannst du daraus haben. On top: Streetfood und shopping ohne Ende. In der Dunkelheit müssen die Pupillen fit sein. Massivgoldene Buddhastatuen und die Betonstelzen der Sky-Train-Strecken, GoGo-Girls und Obdachlose, alles im Augenwinkel. Und mega coole Treffpunkte wie Khao San. Next ticket to Bangkok.

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Bangkok ist ein Science-Fiction Problelauf, mit einem Bladerunner feeling. Hot und wet. In der Stadt der Engel ist der Verkehr ein Alptraum. Die Stadtteile sind ein verwirrendes Puzzle-Labyrinth. Aber man spürt sofort in diesem Moloch die Energie. Hypermodern und Tradition gehen ineinander über. Money makes the world go round. Außer Atem.

FLUCHTWELTEN - BALI

Der devisenbringende Tourismus bedroht die eigenständige kulturelle Identität Balis. Zunehmend regeln Fremde und Wirtschaftsimmigranten diesen Betrieb. Aber noch dominiert die entspannte Atmosphäre und die Ritualisierung des Lebens den Alltag. Noch gibt es 5000 Tanz- und Gamelangruppen, die mit ihren Gongs und Xylophonen die uralte Kultur Balis lebendig erscheinen lassen.

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Bali wurde von Nehru als der "Morgen der Welt" bezeichnet. Die hinduistischen Bewohner sehen ihre Insel sogar als Zentrum des Universums, wo die Götter wohnen. Ihre Glaubenswelt besteht aus Magie und Zauberei. Allgegenwärtig sind farbenprächtige Rituale, Feste und Zeremonien für die Götter. Jährlich werden 20.000 t Blumen und 36.000 t Kokosblätter für Opfergaben verbraucht.

FLUCHTWELTEN - MARRAKECH

Would you know we're riding on the Marrakech Express. A song about a Hippie trail to Marrakech in 1969. Lyrics by Crosby, Stills und Nash. Ach ja, damals... Heute ist die ernüchternde Wirklichkeit des Orients präsenter, so der tödliche Terroranschlag auf ein bekanntes Kaffeehaus am Djemaa el-Fna in 2011. Traum verflogen.

Abstand

Marrakesch. Mythos und Magnet. Ein erdiges Rot dominiert den Wohn- und Inspirationsort der Traumsucher. Grandios und mittendrin, der Djemaa el-Fna. Auf diesem riesigen Platz der Gehängten finden sich pfiffige Schlangenbeschwörer, dubiose Wahrsager und Gauckler, ernstzunehmende Feuer- und Schwertschlucker. Aber auch Taschendiebe und viele Touristen.

FLUCHTWELTEN - BAHIA

Die größte Anzahl dunkelhäutiger Menschen außerhalb Afrikas lebt in der ersten Hauptstadt Brasiliens. In der Region Bahia entstand eine einzigartige afrobrasilianische Kultur, so der Candoble Kult, der mit dem Katholizismus friedlich kooperiert. Mit dem Tanzkampf Capoeira tarnten die ehemaligen Sklaven ihre Selbstverteitigung.

Abstand

Salvador da Bahia ist gelebte Multikulturalität, die jedoch sozial instabil ist. Angst wird durch eine Welle der Gewalt erzeugt. Dieser tragisch schöne Ort besitzt in der historischen Oberstadt Pelourinho ein Weltkulturerbe, wo auch der erste Samba getanzt wurde. Etwas besonderes ist die Praia do Porto da Barra und die Churrascaria Boi Preto.

FLUCHTWELTEN - LOSINJ | CRES | SUSAK

Das Meer um die kroatischen Inseln Losinj und Cres ist ein Schutzgebiet für Delfine. Einen unaufgeregten Charme hat das historisch-museale Städtchen Osor auf Cres. Draussen, etwas abgeschieden in der Adria, liegt die "Auswanderungsinsel" Susak. Sie besteht aus sandigem Lehm mit viel Schilfrohr. Hier gibt' auch einem guten Wein.

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Die mediterane Insel Losinj in der Kvarner Bucht ist eine Insel der Düfte und Aromen. Sie besitzt im Gegensatz zur kargen Insel Cres eine reiche Vegetation. Weitläufige Pinien-, Lorbeer- und Steineichenwälder bestimmen das Bild. Das venezianisch geprägte Veli Losinj fasziniert durch seinen pittoresken Hafen.

FLUCHTWELTEN - SANTIAGO DE CUBA

Der "Son", Urtyp cubanischer Musik und Basis aller lateinamerikanischen Tänze, hat hier seine Wurzeln. Ein gewisser Bacardi veredelte in Santiago die Rumherstellung. Der Daiquiri soll seine Namensherleitung aus der Umgebung haben. 1959 verkündete Fidel Castro hier die Revolution.

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Die Atmosphäre in Santiago de Cuba ist die Sehenswürdigkeit an sich. Die Stadt, eine Mischung aus spanischer und afrikanischer Kultur, hat ihren Charme noch nicht verloren. Unverstellt und echt die karibische Lebensfreude, die Musik, der Tanz.

FLUCHTWELTEN - CHIANG MAI

Die Rose des Nordens, ein atmosphärischer High Spot. Der Sunday Nightmarket in der Ratchadamnoen Road ist für die Welt da. Scheinbar magnetisch werden die Besucher vom Sinn und Unsinn des Angebotenen angezogen. Bemerkenswert, ein Gedränge, dass nicht aggresiv macht.

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Ich lächle und sie muss es auch. Und was nicht Sanuk ist, sollte man besser lassen. Genussvoll, vielfältig, die Garküchen, erinnerungswürdig. Die Wats, Sprengsel der alten Kultur, der River Peng unverhofft, die Nobelhotels stören, die Nacht ein Kapitel für sich. Business.

FLUCHTWELTEN - MÜNCHEN

Oft als nördlichste Stadt Italiens bezeichnet, präsentiert sich München weltoffen, inmitten blau-weiss. Die Berge vor der Haustür. Die Schickeria präsenter als Fassbinder. Etwas Karl Valentin in jedem, der sich über die teuren Mieten ärgert. Und nur noch wenige gehen zum Lederhosentraining. 

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Zur Wiesn-Zeit fahren die Rolltreppen schneller. Und die laufenden Beine beim Tatort-Vorspann wurden auf dem Flughafen Riem gedreht. Die Abfalleimer sind genoppt, damit wildes plakatieren nicht möglich ist. Trotzdem bringt der Föhn Kopfschmerzen.

FLUCHTWELTEN - STUTTGART

Bassd alles? Was welled Se drenga? A viertele Lemberger? Heilandzack. Oi Halbe bidde! Wardad Se gschwend. Und a Saitewürschtle. Hemmers jeddz. Isch des OK? Ha no. Guck mol, a Reigschmeckter. Wie der babbelt und de Woi schloddzd. Was soll'e sage? Bassierd isch bassierd.

Abstand

Am ersten Tag schuf Gott Arbeit und Geld verdienen, jedenfalls in Stuttgart. Der öffentliche Nahverkehr bedeutete Daimler fahren. Aber es hat sich was geändert. Aus fad und schaffe ist ein Ort mit etlichen Farbtupfern geworden. Aber eben nicht mehr so sortiert wie früher...

FLUCHTWELTEN - FRANKFURT

Der wiederaufgebaute Römer verursacht Sodbrennen. Ebenso das Bahnhofsviertel mit seiner Schmuddelmeile, dass neuerdings zum Hotspot der Schickeria mutiert. Des Bürgers Herzschlag spürt man in der "Fressgasse" und auf der "Zeil". In Sachsenhausen und im Dornbusch soll es noch "Handkäs mit Musik" mit einem Äppler geben.

Abstand

Mainhattan ist Bankfurt und besitzt mit seinen Finanzkathedralen die einzige Skyline Deutschlands. In der charmant spröden Stadt mit wenig Strassenbäumen und viel Kultur dominiert grau und beige. Und in den Vororten weht ein Hauch von Blauen Bock. Eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln läßt keinen Zweifel, hier leben viele Nationalitäten.

FLUCHTWELTEN - KÖLN

Kölsch ist die einzige Sprache die man trinken kann, aus schlanken Stangen. Und jede Kölsch-Sorte hat ihren eigenen Geschmack. Die durstigen Gäste werden vom "Köbis" versorgt, der das helle, obergärige Bier bringt. Zum Kölsch, das nur hier gebraut werden darf, passt eine Blootwoosch: "Himmel un Ääd" mit Zwiebeln.

Abstand

In Köln immer im Augenwinkel den himmelwärts strebenden gotischen Dom. Der Rhein als Lebensband, so scheint es, gibt ihm Halt. Die Brücken über dem breiten Strom sind wie Klammern, die das mitunter gesichtlsose Häusermeer zusammenhalten. Noch trinkt man Kölsch im Stadtteil Kalk.

FLUCHTWELTEN - BRANDENBURG

Fakt ist, wenn du aus B. raus willst, muss man durch Brandenburg. Durch jene Streusandbüchse, das die EU-Kommission wg. trockener Sandböden und krüppeliger Kiefern mit als höchstes Waldbrandrisikogebiet Europas einstuft. Gut für die Augen und bißchen was für die Seele: 12.000 km baumbestandene Alleen,  32.000 km Fließgewässer und 3.000 schöne scheinbar unberührte Seen, aber wg. der Datschen nur schwer zugänglich.

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Trittnah die preußische Geschichte, hautnah das Schwelgen in DDR-Nostalgie, sichtbar besonders die Sättigungsbeilage auf den Tellern, lesbar die historischen Beschreibungen Fontanes zur "Mark". Eine Augenweide die alten Dorfkirchen, ausgedehnte Feuchtwiesen, die Gärten und Parks in Muskau und Potsdam. An der Braunkohle, der alten DDR-Energiequelle, lebt das kleinste slawische Volk, die Sorben.

ABSTRACT

Abstract ist auch Ernst Jandl - falls den jemand kennt. Manche meinen lechts und rinks. Kann sein. Ich nehme CEDO, du erstmal LYPO, wir zusammen EPIT. Aber da gibt's noch FEHR - und was nicht fehlen darf ist DLEF. Und wo bleibt APSU?

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Abstract ist die Interaktion mit dem latent Verborgenen, dem scheinbar Gegenstandslosen - oft nur von kurzer Halbwertzeit. Es zeigt das Potential der Fotografie. Abstract ist keine Weltreise, aber mein Timbuktu der Entdeckung.

MUTTER ERDE

Die Gesamtheit der Tierwelt muss den Begriff Fauna ertragen. Und Flora ist die Entsprechung für die Arten in der Pflanzenwelt. Von jeher ist ein Baum etwas Besonderes für den Menschen. Landschaften können überwältigen, Strände begeistern, Umweltprobleme aufrütteln.

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Mutter Erde. Einzigartige Vielfalt und Basis des Lebens. Eigenwillig, rauh, sanft, einsam. Zunehmend nur genutzte Kulisse. Ein Globus des permanenten Wandels. Dem Menschen ausgeliefert. Schutzbedürftig. Ein Staubkorn im Universum.

FAUNA - DIE TIERWELT

Der Mensch denkt: die Katze ist selbständig, der Fuchs ist schlau, der Hund treu, der Esel stur, das Huhn dumm, der Wolf scheu, die Elster diebisch, der Rabe klug, der Elefant weise, die Schlange falsch, das Schwein fett, die Eule unheimlich, das Pferd elegant und schnell. Und was hat der Mensch für Eigenschaften...?

Abstand

Tiere sind viel sozialer, intelligenter und friedliebender als der Mensch - denkt. Oder würde ich doch - wenn es ein Problem geben sollte - als Löwe alle anbrüllen, als Katze fauchend davonlaufen, als Tiger sofort die Konfrontation suchen oder als Elefant eher darüber hinweggehen?

DER BAUM

Bäume sollen Kraftspender sein und Gefühle auslösen können. So steht ein Apfelbaum für Fröhlichkeit. Vor allem Grieskrämige sollten Kirschbäume aufsuchen. Einige Minuten Aufenthalt unter einer Linde soll gehetzte Menschen beruhigen. Eine Umarmung einer Eiche soll einen geschwächten Körper stärken. Auch eine Birke beruhigt die Nerven, Nadelhölzer stärkt die Lungen. Und ein paar Kastanien sollen vor Rheuma und Gicht schützen. Generell steht der Baum für ein langes Leben. Selber können sie sehr alt werden. Eine Fichte in Schweden soll 9.500 Jahre alt sein. Mittlerweile bestimmt die forstliche Sichtweise jedoch das Alter eines Baumes. 

Abstand

Ein Baum wächst langsam und ist letztendlich ein Gemeinschaftswesen, der vor allem Lebensraum vieler Tier- und Pilzarten ist. Mit dem Netzwerk des Wurzelgeflechts bildet er im Wald eine Gemeinschaft. Im Ökosystem Wald gibt es viele Beziehungen zwischen den Bäumen, die dem Menschen kaum bekannt sind. Mittels Duftstoffe und Geräusche können Bäume mit uns "kommunizieren". Die Population Baum kann sogar auf Wanderschaft gehen. Normalerweise kann man durch einen Waldspaziergang Stille und Ruhe erfahren. Der Baum ist mythenbeladen und schlicht schön. Ein Baum spendet Schatten, er liegt leider auch auf meinem Fenster.

LANDSCHAFTEN

Landschaften lassen unsere Gedanken schweifen. Sie sind eine Projektion der eigenen Gefühle. Also etwas sehr Subjektives. Wenn wir eine Landschaft betrachten, geben wir uns quasi selbst emotionale Antworten. Landschaften erzeugen Stimmungen wie Zuneigung, Freiheit und Neugierde. sowie Ruhe, Geborgenheit, Respekt. Aber auch Gleichgültigkeit bis hin zur Abneigung. Sie können auch ein beklemendes Gefühl vermitteln wie Leere, Verlorenheit, Verlassenheit. Es kann sogar sein, das bestimmte Proportionen, wo es keinen Durchblick gibt, bedrohlich wirken und Angst erzeugen.

Abstand

Landschaften sind selten unberührt. Sie deuten fast immer auf ein menschliches Gestaltungsmerkmal hin, so Zypressen in der Toskana. Diese Dekoration schafft eine eigene Atmosphäre, vergleichbar mit einem Theaterbild. Einen erhöhten Herzschlag hatte ich in folgenden Landschaften: Ladakh, Utah und Kalifornien, in der marokkanischen Sahara, am Nil, in den Fjorden Norwegens, in den Vulkanbergen der Auvergne, im stillen Timanfaja, im östlichen Anatolien, in Bali, am Douro, am Kap... Leider zerstören in einem immer rasanteren Tempo neue Siedlungs- und Landwirtschaftsflächen sowie die Gier nach Energie und Rohstoffe gewachsene, homogene Landschaften.

DER STRAND - THE BEACH

Ein Strand ist für mich Transmitter, um der Faszination des Meeres zu erliegen, gleichzeitig auch ein Ort der Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit. Er bietet den Blick auf die Weite, auf das Unbekannte am Horizont. Ein Strandspaziergang kann eine Verbindung zwischen dem Ich und der Welt herstellen.

Abstand

Der Strand ist mittlerweile leider auch ein Ort der verlorenen Ruhe geworden. Er ist ein Universum der unterschiedlichen Erwartungen und der Vermischung. Partyzone, Sportplatz, Muschelsucher, Laufsteg für Schlanke und Übergewichtige, Platz für Strandarchitekten und driving my Car. Eins bleibt gleich: Die Suche des Traumstrandes als Kulisse.

DESIGN

Millionenfach nachgebaut, die Entwürfe und Produkte der "Neuen Sachlichkeit", besser bekannt als Bauhaus-Möbel. Jenes Design aus dem Anfang des 20. Jh. besticht durch klare Formen, ist funktional und unaufdringlich elegant. Gebaut nach dem Grundsatz: "Weniger ist mehr", sind sie heute Klassiker. So findet sich die 1924 in Weimar entwickelte Tischleuchte von W. Wagenfeld  in vielen Museen der Welt wieder.

Abstand

Design ist die Ästhetik des Brauchbaren, verbunden mit einer gestalterisch kreativen Form- und Farbgebung. Design ist zuerst der Weg von der Idee zum innovativen Produkt. Design soll einen Zweck erfüllen - für verschiedene Lebensbereiche wie Licht, Textil, Schmuck, Technik, Räume, Webdesign, Möbel. Designte Produkte sollen Konsumverhalten anregen und Kaufwünsche erzeugen. Design als sozialer Status.

GARTEN & PARK

Der Garten Eden steht für das Paradies. Er scheint im Urgedächnis des Menschen verortet. Dies deshalb - so eine These -, weil der Homo Sapiens bei seiner beschwerlichen Wanderung raus aus Afrika in der absoluten Trockenheit im heutigen Oman auf begrünte, wasserrreiche Täler traf - in der Landschaft Eden. Generell braucht ein Garten Wasser. Ein Zen-Garten kommt in Teilen jedoch ohne Wasser aus. Durch die Nutzung von Steinen und deren Darbietung dient er der Betrachtung, des Innehaltens - wichtig in einer Zeit wo unser Herz ständig in Aufgregung ist.

Abstand

Ein Garten ist Abbild der Natur, aber auch der Vergänglichkeit. Vielfachl ist er eine Kunstform und wird als Spiegel einer geistigen Grundhaltung angesehen. Was ein Garten ist und sein soll, definiren die verschiedenen Kulturen jedoch unterschiedlich. Ob ästhetisch-künstlerisch angelegt oder philosophisch ausgerichtet, ob Hort seltener Pflanzen, als Themengarten, als Park oder als Haus- und Nutzgarten zur Ertragszwecken, die Faszination scheint ungebrochen. Ein Garten verwöhnt die Sinne und lädt zum Träumen ein.

SAKRALES

Das Durchdrungensein vom Jenseitigen hat im Christentum eine Vielzahl  von unvergleichlichen Bauwerken hervorgebracht. Auch im Islam ist die Formensprache in den Bauten außergewöhnlich und bringt einzigartige Bauten wie die Iman-Moschee in Isfahan hervor.

Abstand

Erstaunlich was ein als Gott Bezeichneter, der noch nie von den Menschen gesehen wurde, an Energie auslöst, um ihm zu huldigen. Insbesondere in Form von grandiosen Bauwerken.

WEHRHAFTES

Das größte Bauwerk der Welt hinsichtlich Masse und Volumen ist eine Mauer - die 6.350 km lange Große Chinesische Mauer. Symbole vergangener Macht sind Burgen. Sie waren Wehr-, aber auch Repräsentationsbauten.

Abstand

Der wie die alten Kreter das Meer beherrschte, brauchte keine Mauern. Eine historische Ausnahme. Ansonsten mussten sich die Menschen ja vor den Menschen schützen. Das war der Ansatz zur Errichtung von Mauern.

PROFANBAUTEN

Profanbauten wie das Colosseum oder der venezianische Dogenpalast sind unkirchlich, weltlich, "unheilig". Die Herleitung kommt aus dem Lateinischen: "pro" bedeutet vor und "fanum" Heiligtum. Neben einem praktischen Nutzen, so Tuchhallen wie in Krakau und Ypern, waren es früher auch reine Repräsentationsbauten wie das Schloß Versailles oder der Kaiserpalast in Peking, aber auch historische Stadtpaläste.

Abstand

Bauten für rein weltliche Zwecke wie Rathäuser und früher Gilde- und Zunfthäuser waren stets von politischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Heutzutage sind Profanbauten vielerorts schmucklose Gebäude so Universitäten, Ministerien, Krankenhäuser. Moderne Profanarchitektur-Juwelen sind die Oper in Sydney und viele Museumsbauten, so das Guggenheim in Bilbao und zunehmend Banken- und Hotelbauten. 

 

VERLASSENE ORTE

Für die traditionelle Archäologie habe ich ein Faible. Dahinter verbirgt sich die Faszination, das Bewußstein, was frühere Menscheitskulturen hervorgebracht und hinterlassen haben. So der Alte Orient, das pharaonische Ägypten, das Khmer-Reich bis zu dem was wir Antike nennen, aber auch die Prähistorie und die Megalith-Kultur. 

Abstand

Verlassene Orte. Magie des Verfalls. Fotografische Zeitreise um Vergangenheit zu sehen und Geschichte zu erfassen. Vom faszinierenden prähistorischen Göbeckli Tepe über Angkor bis zur DDR. Einst bedeutendente Orte, dann verlassen und vergessen. Oft rätselhaft, jetzt menschenleer oder einfach nur morbide.

VERLASSENE ORTE - GÖBEKLI TEPE

Göbekli Tepe gilt mittlerweile als der bedeutenste Monumentalbau der Menschheitsgeschichte. Nach heutiger Kenntnislage ist die 11.000 Jahre alte Anlage nahe dem anatolischen Urfa die älteste Kultstätte der Welt. Die bisher entdeckten Steinkreise mit ihren z.T. riesigen T-Pfeilern wurden durch Muskelkraft mit Steinwerkzeugen geschaffen - von Jägern und Sammlern. Jeder Steinkreis ist von unterschiedlichen Tieren geprägt. Die archäologischen Ausgrabungen im nördlichen "Mesopotanien" gelegen, ändern wohl grundlegend die Annahme, dass nur eine seßhafte Gesellschaft solche Monumente erschaffen konnte. Seit 1963 identifiziert, aber erst 1994 vom Archäologen Klaus Schmidt entdeckt.

Abstand

Unklar ist ob der Ort für Bestattungsrituale umherstreifender und offensichtlich nicht voneinander isoliert lebender Nomaden oder zum Feiern oder gar schon als ein Ort des "Betens" diente. Ein Platz mit ersten Ansätzen einer organisierten Religion, obwohl auf den Pfeilern keine "Götter" auszumachen sind? Göbekli Tepe wird zudem mit dem Beginn des Ackerbaus in Verbindung gebracht. Bodenproben belegen dass wildes Getreide domestziert wurde. Der Grundstein zur Seßhaftigkeit der Menschen. In Trögen gefundene Spuren von mit Wasser vermischtem Getreidekorns deuten auf das Grundprinzip Bier hin. War hier der  Garten Eden, ein steinzeitliches Paradies?

 

VERLASSENE ORTE - ÄGYPTEN

Die Bewohner nannten ihr Land KEMET-schwarzes Land oder TA MERI -geliebtes Land. Der Pharao musste für die Aufrechterhaltung der Weltordnung MAAT sorgen. Der Weltschöpfer ATUM steht für die aufgehende Sonne, RE für die untergehende Sonne, der auch auf Reisen durch die Unterwelt ging. PYRAMIDEN symbolisieren die Verbindung zwischen dem Ewigen-die Spitze- und dem Irdischen-der Basis.

Abstand

Das pharaonische Ägypten beginnt um 3032 v.d.Z. mit der 1. Dynastie. Geprägt vom Glauben an das ewige Leben liesen gottgleiche Pharaonen heute noch zu bewundernde Bauwerke errichten, so die Pyramiden. Die Cheops-Pyramide, 4.500 Jahre alt, besteht aus 2.6 Mio Steinen. Mumien, Totenkult, Hieroglyphen, Astronomie, Obeliske. Nach 31 Dynastien war Schluß.

VERLASSENE ORTE - ANTIKE: THEATER | AMFITHEATER | ARENEN

Die Aufführungen im antiken griechischen Theater hatten schon früh die Absicht, den Besucher mit den Leidenschaften des Menschen, aber auch mit seinen inneren Konflikten zu konfrontieren. Ursprünglich wurden nur Lieder eines Chores zu Ehren des Dionysos präsentiert. Etwa um 500 v.d.Z. kam der "erste Schauspieler" hinzu, altgriechisch der "Protagonistes".

Abstand

Theater heißt wörtlich übersetzt "ein Ort, wo man hinschaut". Bereits jede altgriechische Stadt hatte vorwiegend in Stadtrandnähe ein Freilufttheater, oft in einen Hang hineingebaut. Das Orchestra war die Spielfläche. Neben Tragödien fanden insbesondere Komödien regen Zuspruch bei den Bürgern. Sklaven war der Zutritt verboten.

EXIT DDR

Ein Rückblick, wahrscheinlich ungerecht. Die DDR war der legitime Versuch der Sozialisierung der Wirtschaft. But it doesn't work. Bestimmt wegen des großen Bruders, aber auch allein der Tatsache wegen: Es war keine offene, aud Dialog ausgerichtete Gesellschaft, sondern eine spießige Diktatur. Die Menschen haben sich eingerichtet. Beengt und repressiv war der Alltag der Werktätigen. Die Relikte belegen es heute noch. Der Mief einer Mangelgesellschaft war bedrückend. Es roch nach Sagrotan, das Benzin stank. Der Schwarze Kanal war ohne Humor und typisch deutsch.

Abstand

Als Westsozialisierter war jeder Grenzübertritt eine Schikane durch miesgelaunte Zöllner. In den Versorgungseinrichtungen, sprich Restaurants, herrschte die Diktatur des Dienstleistungsgewerbes. Unangenehm für einem aus dem Westen: Er wurde gegenüber den DDR-Bürgern bevorzugt! Ja, es stimmt: Es gab ein Recht auf einen Arbeitsplatz. Vieles war auch gut und besser als im Westen, so die Kinderbetreuung, bezahlbares Wohnen. Aber es hakte zu oft: Wenig Charme hatte beispielsweise die bis zu 15 Jahre Wartezeit auf einen Trabant.